Dienstag, 1. Januar 2008

Das Alte ist vergangen

So, das Jahr 2007 ist vorbei.
Ich bin darüber ziemlich traurig gewesen in der letzten Nacht.
Nachdem ich bis gestern Nachmittag überhaupt kein Gefühl dafür hatte, dass Silvester ist, kam das so langsam im Gottesdienst in der Bethlehemkirche in Dresden-Tolkewitz. Manchmal hätt ich weinen können. Mein Jahr 2007 war nicht immer schön, aber überwiegend schon.
Es war vor allem gekennzeichnet von den vielen verschiedenen Wohnorten, die ich bewohnen, lieben und (wieder) kennenlernen durfte:
Noch im Januar 07 hab ich in der Wohnheim-WG in Darmstadt gewohnt, bis es mich am 31.1.07 nach Kuopio verschlug. Das WG-Zimmer habe ich zunächst wenig geliebt. Es gab kein WG-Leben, so wie ich es zuvor mit Anne in Darmstadt geführt hatte, auch wenn das auch nicht immer sooooo toll war, aber viiiiiel besser. Nun wohnten Anne und ich 2 km voneinander entfernt in der selben Stadt. Es war gut so. Wir konnten uns besuchen, wenn wir wollten oder es sein lassen. Wir sahen uns ja eh jeden Tag im Praktikum. Zumal ich ab März auch immer noch Babysitten war und dadurch oft sehr wenig Zeit hatte. Ich weiß, es ist schwer zu behaupten, dieser oder jener Tag wär der schönste im Leben. Aber ich glaube zumindest ganz fest, dass ich in Kuopio ganz viele der schönsten Tage in meinem Leben hatte. Warum und an welchen, das wisst ihr ganz bestimmt, oder könnt es erahnen. Es waren sicher nicht die Tage in der Schule oder in der Uni. Aber ganz sicher diese Sonntage auf „meiner“ Schanze, auf der großen Schanze und auch beim Weihnachtsmann. Dazu gehört natürlich immer auch die Landschaft, die mich umgab und die war einzigartig. So traumhaft vollkommen. Da hat Gott einen kleinen Himmel auf Erden für mich geschaffen. Ich bin kein Großstadtmensch, das wisst ihr auch. Aber ganz sicher passe ich in die Ruhe Finnlands. Noch nie zuvor hatte ich mich in einer fremden Region/Land so unfremd gefühlt und gleichzeitig so akzeptiert, wie ich bin. Ich kann euch in Worten nicht sagen, wie schön das war dort zu leben. Ein Traum. Doch leider hatte dieser ein vorhersehbares Ende. Nach wenigen freien Wochen zum Abschluss in Finnland war mein Rückflug am 27. Juni. Noch heute hängt dieser Aufkleber von AirBerlin an meinem Rucksack. Ich fand es nicht wirklich schlimm, aus Kuopio fort zu fahren und auch nicht in Helsinki in den Flieger einzusteigen. Das Schlimmste war der Landeanflug auf Berlin-Tegel. Das war der Punkt, an dem alles endgültig wurde – an dem mir das auch ganz und gar bewusst wurde. Ich war so traurig und meine Eltern doch gleichzeitig so glücklich, dass ich endlich wieder zu Hause war. Es ist schwer, wenn so verschiedene Welten aufeinanderprallen.
Viel schwere noch war die Zeit, die nun folgte: Ich zog für 3 Monate wieder Zuhause bei meinen Eltern ein. Es war nicht schlimm, wieder bei meinen Eltern zu wohnen, aber irgendwie ein Schritt zurück. Und das wo ich doch viel lieber an einem anderen Ort gewesen wäre. Im August habe ich schließlich für 3 Wochen lang Arbeit bekommen. Geld, welches ich in 2 Monaten gut gebrauchen kann, wenn es mich wieder nach Finnland zieht.
Im September habe ich für 2 Nächte in Polen bei meiner Patentante gelebt. Es war richtig schön, sie nach so vielen Jahren (seit 1999) wieder zu sehen.
Schon eine Woche darauf feierte meine Mutter ihren Geburtstag zum halben Jahrhundert. Die Vorbereitungen waren sehr schwer für mich. Der Tag war aber sehr schön und kurz danach zog ich mit 2 Taschen wieder für 6 Wochen nach Darmstadt. Auch ins Wohnheim. Diesmal aber in ein Einzelzimmer. Das war auch echt gut, fast besser noch als die WG, von gewissen Dingen Abgesehen. Die Küchenabende allerdings waren sehr erfüllend. Auch hatte ich wieder viele schöne Dinge zu erleben gemeinsam mit meinen ganz lieben Kommilitoninnen. Oh ich vermiss sie grad. Ich war ziemlich wenig zu Hause in der Zeit, weil ich die kurze Zeit mit den ganz lieben Menschen sehr auskosten wollte. Da hab ich mich auch mal als richtiger Student gefühlt, der ein Leben nach dem Klischeé erfüllt. Doch 6 Wochen waren ganz schnell um, nachdem auch noch der Prüfungsstress hinzukam. Und schon ging es für wenige Tage nach Oschatz um den nächsten Umzug vorzubereiten. Diesmal ging es nach Dresden. Hier wohne und schreibe ich auch jetzt gerade. Das 2. Praktikum mache ich nun also beim Integrationsfachdienst bei vielen netten MitarbeiterInnen, mit denen das Arbeiten wirklich Spaß macht. Doch auch das wird schon wieder in 3 Wochen vorbei sein. *schnief*
Aber damit bin ich ja schon in der Neuzeit, dem Jahr 2008 angelangt. Puh, ziemlich schnell, wenn mal alles kurz und knapp macht.

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